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Die „Brauttür“

Grundriss

Südwand Wir gehen wieder nach draußen. Nach links gewandt kann man zwischen dem Bruchsteinmauerwerk der Südwand noch die Fenstersohlbänke der einstigen gotischen Hallenkirche aus der Zeit vor der Kriegszerstörung erkennen. Über den Grabplatten aus dem 18. Jh. entdeckt man zwei Gewölbe-Schlusssteihe, die beim Wiederaufbau aus den Trümmern hier ihren neuen Platz fanden: „Löwe“ (Evangelist Markus) und „Adler“ (Evangelist Johannes). Der Markus-Stein zeigt einen sich über ein Junges beugenden Löwen, welches er mit Leben spendendem Atem anhaucht: ein vorchristliches Symbol für Schöpferkraft und elterliche Fürsorge. In der christlichen Typologie wurde es (unter der Vorstellung der Erweckung eines tot geborenen Jungtieres) zu einem Bild für die Auferstehung.

Brauttür Das bronzene Portal an der Südwand der Kirche, die „Brauttür“, wurde 1963 von Ulrich Henn geschaffen - wie auch Triumphkreuz und Taufdeckel. Dargestellt ist das Gleichnis der „Klugen und törichten Jungfrauen“ (Matth. 25.1-13). Sie wollen als „Brautjungfern“ den Bräutigam zur Hochzeitsfeier abholen und gehen ihm mit Öllampen entgegen - doch seine Ankunft zögert sich sehr hinaus. (Das Bild der Hochzeit ist in frühchristlicher Zeit ein Symbol der „Vermählung“ Christi mit der Gemeinde der Glaubenden.) Das Portal zeigt als Darstellung des Gleichnisses im unteren Feld die fünf Frauen, die schläfrig geworden oder neues Öl besorgend die Ankunft des Herrn versäumen - darüber die fünf mit ihren Lampen, die die Ölflamme schützen und die Ankunft des Herrn erwarten: eine Mahnung zur Wachsamkeit des Glaubens. Das Bogenfeld darüber zeigt Christus als „Lamm Gottes“ mit dem Kreuz als Siegeszeichen im Kreis der zwölf Tore des „Himmlischen Jerusalem“ (Offenb. 21,1-5). Die Tür bildet ab, wovon Evangelium und Epistel des Totensonntags künden: die Teilhabe an der Himmelsbürgerschaft nach einem Leben in der Redlichkeit des Glaubens.

So nimmt der Rosenstock die Botschaft von „Brauttür“ und „Löwen-Stein“ auf und will inmitten von Trümmerwand und Grabplatten die Hoffnung auf Leben bekunden: Die „Weiße Rose“ ist ein altes Christus-Symbol der Auferstehung.


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