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Im Südschiff

Grundriss

Galerie alter Grabplatten Unter einem flämischen Messingleuchter (1) hindurch gehen wir nun in das offene Südschiff, entlang an der fensterlosen, aus dem Rogenbruchgestein (Oolith) der Trümmer unverputzt wieder errichteten Südwand - strenge Schlichtheit und doch Vielfalt; denn kein Stein gleicht dem anderen. Die Wand wurde wie bei einem Kreuzgang gestaltet als Galerie alter Grabplatten (2). Beachtenswert ist die Symbolik dieser Epitaphe: Der Tod (noch) nicht als „Knochenmann“ dargestellt, sondern als Jüngling mit gesenkter Fackel oder mit Stundenglas. Die Reihe zeigt bedeutsame Beispiele von Sepulkral-Kultur aus zwei Jahrhunderten.

Fensterwand von Stockhausen In Höhe des Rundpfeilers blicken wir links zur Nordwand der Kirche. So kommt die 1961 von Hans Gottfried von Stockhausen gestaltete Fensterwand (3) am besten zur Betrachtung: eine einzige große von Betonstreben in hoch/rechteckige Fensterbahnen gegliederte Lichtwand (22 m x 7 m). Sie stellt den Aufbruch des Volkes Israel mit Moses dar (2. Mose 14), den „Zug durch das Schilfmeer“, auf dem Weg aus pharaonischer Knechtschaft in Ägypten zum „gelobten Land“ Kanaan (Palästina): Alle schauen auf zu Gottes Weisung bei diesem Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft.

Auch an trüben Tagen und bei nur geringem Lichteinfall beeindruckt dies in mundgeblasenem Antikglas gefertigte Fenster (Mayer‘sche Hofkunstanstalt, München) durch seine Farbigkeit und Leuchtkraft. Himmel und Wasser bilden mit tiefem Blau den Rahmen des Bildes und des Geschehens. Eine lichte Wolke, als ein gelber Himmelsschein dargestellt, ist der Volksmenge Richtung weisend. Abweichend von der biblischen Erzählung ist hier ein engelhaftes Gesicht in diese Wolke eingefügt: Schutz und Weisung haben ein menschliches Gesicht, sie brauchen Namen und Gestalt!

Die durch das gewichene Meer voraneilende Menschenschar scheint wie in einem Boot zu stehen. So werden bei der Betrachtung dieses Bildes Assoziationen geweckt an Geschichten von Bewahrung und Rettung: an die Arche Noah (1. Mose 7-9) oder die „Stillung des Sturmes“ (Markus 4,35-41) - bis hin zu Gedanken an die Flucht- und Aufbruchsbewegungen unserer Zeit („Bootsflüchtlinge“).

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